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Lange wurde das Wort nur gesprochen, vielleicht in einfache, kurze Sätze gepackt.
Viel, viel später erst kam das geschriebene Wort (oder waren es zuerst Zahlen auf Keramiktafeln?),
und lange blieb es die exklusive Ausnahme.
Längst ist die Ausnahme hochentwickeltes Prinzip.
Und irgendwann begann das gedruckte Wort die Welt zu verändern. War es einmal gesetzt, konnten Tausende dieselben Worte lesen. Heute geschieht das millionenfach an Millionen Monitoren.
Das Wort hat sich endgültig vom Hier und Jetzt gelöst und – bleibt.
Umso höher sind die Ansprüche an seine Form und an seine Kraft.
Denn jeder der Schritte, vom gesprochenen, zum geschriebenen, zum gedruckten und zum getippten Wort erhöhte die Verfügbarkeit von Sprache und zugleich die Ansprüche.
Das Wort will umsichtig gewählt und richtig geschrieben, aber auch schlüssig in das Satz- und Textganze eingewoben werden.
Einst fremde Sprachen sind uns schon lange nicht mehr fremd, sondern ein wichtiger Teil des sprachlichen Alltags geworden.
Auch für sie gelten dieselben hohen Ansprüche.
Wort für Wort.

So wacht Negruzzi auch darüber, dass bei unserer täglichen Arbeit dem geschriebenen Wort, dem in andere Sprachen übertragenen Wort und dem verfassten Wort all unsere Aufmerksamkeit, ja unsere Liebe zuteil wird.

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